Im Vergleich zu früher hat sich der Arbeitsmarkt von heute stark verändert. Bewerber mussten für eine offene Stelle konkurrieren, es handelte sich um einen Arbeitgebermarkt, mittlerweile sieht die Situation genau umgekehrt aus. Die Anzahl der offenen Stellen ist in den letzten Jahren massiv angestiegen und erreichte laut Statistik Austria im Jahr 2022 den Höchststand der letzten 10 Jahre. Alleine in Österreich gibt es derzeit über 100.000 offene Stellen, besonders Fachkräfte werden in vielen Unternehmen dringend gesucht. Wie erreicht man als Arbeitgeber qualifizierte Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt von heute? Ganz einfach, indem man auch passiv suchende Bewerber anspricht. Nur 55 % der Arbeitnehmer beabsichtigen in einem Jahr noch bei ihrem aktuellen Arbeitgeber tätig zu sein. Das zeigt der Gallup Engagement Index 2022. Welche Personen auf passiver Jobsuche sind und wie die richtige Ansprache funktioniert, erklären wir in unserem Beitrag.
Mit passiven Bewerbern sind die Personen gemeint, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber durch gezielte Ansprache zu einem Unternehmenswechsel gebracht werden können. Laut dem Gallup Engagement Index 2022 haben nur 13 % der Mitarbeiter eine hohe emotionale Bindung an ihr Unternehmen. Das bedeutet, dass 87 % bei einem attraktiven Angebot einen Jobwechsel in Betracht ziehen würden. Ganze 18 % der Arbeitnehmer haben bereits innerlich gekündigt, der höchste Wert seit 2012. Für Recruiter eröffnet der passive Bewerbermarkt also eine Vielzahl an neuem Potenzial.
Kann eine große Anzahl an Arbeitsplätzen nicht mit Mitarbeitern, die die dafür benötigten Qualifikationen aufweisen, besetzen, spricht man von einem Fachkräftemangel. In Österreich sind bereits acht von zehn Unternehmen davon betroffen. Dabei wird häufig der Fehler gemacht, dass nur aktiv suchende Bewerber mit Stellenanzeigen erreicht werden. Um aber qualifiziertes Personal zu finden, lohnt sich auch der Blick auf den passiven Arbeitnehmermarkt. Die Rekrutierung von passiven Bewerbern ist zwar in der Regel mit mehr Aufwand verbunden, führt aber am Ende zum Erfolg, denn durch die gezielte Suche erreichen Sie genau die Kandidaten, die die gewünschten Fähigkeiten und Erfahrung mitbringen.
Mit Social Recruiting hat die Suche nach Fachkräften ein Ende. Um die richtigen Kandidaten für Ihre offene Stelle zu finden, müssen Sie erst überlegen, wer diese überhaupt sind. Wichtige Faktoren sind Alter und Interessen der Personen. Daraus erschließt sich, auf welchen Social Media Plattformen diese unterwegs sind. So erreichen Sie Ihre Zielgruppe:
Unternehmen sichtbar machen
Ein wichtiger Punkt ist, das eigene Unternehmen auf den relevanten Kanälen zu präsentieren. Ein Unternehmensprofil auf Social Media gehört heute schon zu den Basics. Doch die Erstellung alleine reicht nicht, die Seite sollte auch laufend mit interessantem Content bespielt werden. Zeigen Sie beispielsweise Videos oder Fotos von Ihren Mitarbeitern und beschreiben Sie, was Ihr Unternehmen ausmacht und warum sich die Arbeit dort lohnt.
Crossmediale Ansprache
Die meisten Menschen sind Gewohnheitstiere und eher zögerlich dabei, ihre Komfortzone zu verlassen. Deshalb reicht gerade bei passiv Jobsuchenden eine Stellenanzeige alleine oft nicht aus. Wichtig ist es hingegen, dem potenziellen Bewerber im Kopf zu bleiben. Das gelingt mit mehreren Berührungspunkten (Touchpoints). So können Sie beispielsweise eine Werbeanzeige für eines Ihrer Mitarbeiter-Videos auf Facebook schalten und Ihre Stellenanzeige auf Instagram bewerben. Wenn der Nutzer die Stellenanzeige sieht, kann er sich an das Video von Facebook erinnern und Ihr Unternehmen damit verbinden. Dadurch erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit einer Bewerbung.
Active Sourcing
Unter Active Sourcing versteht man die proaktive, zielgerichtete Ansprache potenzieller Mitarbeiter. Auch hierbei ist es wichtig zu wissen, auf welchen Plattformen Ihre Zielgruppe aktiv ist, damit Sie dort die passenden Bewerber finden und ansprechen können. Bei der Ansprache selbst sollten Sie auf Personalisierung setzen. Einen Sammeltext an Hunderte von Kandidaten zu schicken, wird wenig erfolgreich sein. Verwenden Sie auf jeden Fall den Namen der Person und gehen Sie gezielt auf den potenziellen Bewerber ein. Denken Sie darüber nach, welche Ansprache Ihr Interesse wecken würde.
War die Ansprache erfolgreich, möchte der Kandidat noch mehr über Ihr Angebot erfahren. Passiv suchenden Bewerbern muss ein guter Grund gegeben werden, damit sie die aktuelle Stelle verlassen. Ein attraktives Gehalt alleine reicht für die meisten Menschen heute nicht mehr aus. Für manche haben andere Faktoren sogar einen höheren Stellenwert. Neben Möglichkeiten im Homeoffice zu arbeiten, können auch mehr Urlaubstage, eine 4-Tage-Woche oder freie Zeiteinteilung ein entscheidendes Kriterium sein. Andere wiederum wünschen sich Equipment wie Firmenlaptop oder -handy. Wichtig ist, dass Sie flexibel bleiben, dem Kandidaten zuhören und auf dessen Bedürfnisse eingehen. Stellt der Bewerber sich etwas vor, dass in Ihrem Unternehmen nicht die Regel ist? Bleiben Sie offen für Veränderungen und denken Sie darüber nach, ob es vielleicht an der Zeit ist, neue Wege einzuschlagen. Nichtsdestotrotz müssen Sie auch die Bedürfnisse Ihres Unternehmens bedenken. Gute Gespräche wirken oft Wunder und schon kleine Gesten können ausreichen, um beide Parteien zufriedenzustellen.
Der Arbeitsmarkt von heute bietet also mehrere Möglichkeiten, qualifizierte Fachkräfte für Ihr Unternehmen zu finden. Durch die immer weiter voranschreitende Digitalisierung wird das Rekrutieren über Social Media auch in Zukunft wichtig bleiben. Erfolgreiches Social Recruiting erfordert Zeit und Know-how – kostbare Güter, die nicht in jeder Firma ausreichend zur Verfügung stehen. Bei Jobteufel sind wir darauf spezialisiert, den passenden Mitarbeiter für Sie zu finden. Wir sind Experten in diesem Bereich und arbeiten mit Ihnen gemeinsam an Strategie, Kampagnen und Content für Ihre Kandidatensuche. Einen gesamten Überblick über unser Leistungsangebot finden Sie hier. Starten Sie noch heute mit der Personalsuche und kontaktieren Sie uns!