Im Zuge der Modernisierung von Recruiting hat sich das Rekrutieren über Social-Media-Kanäle durchgesetzt. Kurz auch „Social Recruiting“ bezeichnet, ist diese Form der Personalsuche in der heutigen Zeit der wohl erfolgreichste Weg, den richtigen Mitarbeiter für das jeweilige Unternehmen zu finden. Alleine in Österreich nutzen mehr als 80% der Bevölkerung soziale Medien. Kein Wunder also, dass es immer mehr Agenturen gibt, die sich auf diesen Bereich spezialisieren und Social Recruiting für Unternehmen anbieten. Um jedoch erfolgreich in der Personalsuche über Social Media zu sein, müssen einige Punkte beachtet werden. In diesem Beitrag finden Sie 7 Tipps für erfolgreiches Social Recruiting.
Wie in allen Unternehmensbereichen gilt auch im Social Recruiting: Um die Ziele zu erreichen, braucht es eine gute Strategie. Natürlich muss man sich erstmal überlegen, welches konkrete Ziel man erreichen will. Danach gilt es, die richtigen Maßnahmen und eine zeitliche Umsetzung festzulegen. Alle Aufgabenbereiche müssen klar definiert sein, ebenso wie wer für welche Aufgabe zuständig ist. Gemeinsam als Team führt der Weg zum Ziel und sichert den Erfolg.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Social Media Plattformen. Doch welche ist die richtige? Das kommt darauf an, welche Zielgruppe man ansprechen möchte. Überlegen Sie sich deshalb genau, welchen Mitarbeiter Sie für die offene Stelle suchen und auf welcher Plattform dieser aktiv ist.
Eine der bekanntesten Social-Media-Kanäle ist Facebook. Es gibt sowohl private Profile als auch Unternehmensseiten und es werden Text-, Bild- und Videobeiträge erstellt und geteilt. Die aktiven Userzahlen sind in den letzten Jahren rückläufig, jedoch gewannen Gruppen größere Bedeutung, die auch gerne für die Jobsuche genutzt werden. Mehr als die Hälfte der Facebook-Nutzer ist älter als 30 Jahre, weshalb diese Zielgruppe besonders gut angesprochen werden kann.
Im Gegensatz zu Facebook können auf Instagram keine reinen textbasierten Beiträge erstellt werden, sondern es muss immer ein Bild oder ein Video (Reel) dabei sein. Die Profile können privat oder öffentlich geteilt werden und die 14- bis 29-Jährigen machen über 70% der Nutzer aus. Mittels gezielter Kampagnen kann also genau diese Zielgruppe erreicht werden.
Auf der Plattform TikTok wird ausschließlich Video-Content geteilt. TikTok gehört zu den neueren Social-Media-Kanälen und ist schnell gewachsen. Zurzeit zählt die Plattform über 800 Millionen Nutzer weltweit und ist vor allem bei den 14- bis 25-Jährigen (fast die Hälfte der User) sehr beliebt. TikTok ist sehr schnelllebig, weshalb die Inhalte sehr kreativ und originell sein müssen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Die Plattform LinkedIn ähnelt Facebook, jedoch handelt es sich bei LinkedIn um ein rein berufliches Netzwerk. Neben persönlichen Profilen können auch Unternehmensseiten erstellt werden. Man knüpft neue Kontakte und tauscht sich über Entwicklungen am Arbeitsmarkt und in der Unternehmenswelt aus. Die geteilten Inhalte sind in der Regel sehr informativ und bieten damit einen Mehrwert für die knapp 900 Millionen Nutzer. Für Recruiter gibt es viele gute Funktionen, um Personal zu finden. So kann zum Beispiel das Profilbild mit einem „Hiring“-Schriftzug versehen werden und es können Stellenanzeigen direkt auf LinkedIn erstellt werden, die dann den passenden Kandidaten vorgeschlagen werden.
Während LinkedIn eine globale Plattform ist, wurde Xing ausschließlich für den deutschsprachigen Raum entwickelt. Auch hier stehen das berufliche Networking und die Personalsuche im Vordergrund. Xing verfügt zwar über weniger Funktionen als LinkedIn, hat aber im deutschsprachigen Raum mehr Nutzer.
Das Internet und vor allem Social Media sind sehr schnelllebig. Niemand will durch aufwändige Rekrutierungsprozesse gehen und viel Zeit investieren, um am Ende erst eine Absage zu bekommen. Neben der Ansprache der richtigen Zielgruppe ist es daher auch wichtig, die Bewerbungsvorgänge so einfach wie möglich zu halten, sonst werden die potenziellen Kandidaten schon im Vorfeld abgeschreckt. Im digitalen Bereich gelten zu viele Klicks als Hürden für den Nutzer. Ein Beispiel hierfür ist das Ausfüllen von vordefinierten Feldern, wenn der Kandidat bereits einen Lebenslauf hochgeladen hat. Das bedeutet doppelte Arbeit und lässt viele Jobsuchende wieder abspringen. Gewährleisten Sie daher, dass der Bewerber mit so wenig Klicks wie möglich seine Bewerbung abschicken kann.
Eine Unternehmensseite zu erstellen reicht nicht. Um Aufmerksamkeit und Reichweite zu erzielen, müssen Sie selbst in den sozialen Netzwerken aktiv sein. Das bedeutet, hochwertigen Content zu kreieren. Beachten Sie diese Punkte:
Ihre Beiträge müssen das Interesse der Zielgruppe wecken. Langweilige Beiträge gehen in der Masse unter und werden sich nicht verbreiten. Überlegen Sie sich, welche Themen Ihre Zielgruppe interessant findet und greifen Sie diese auf.
Seien Sie kreativ! Mit guten, ansprechenden Bild-Text Kombinationen werden sich Ihre Posts verbreiten. Auch spannende Videos kommen gut auf Social Media an, sollten aber nicht zu lange dauern.
Wenn Sie den Nutzern einen Mehrwert bieten, neigen diese eher dazu, langfristige Follower zu werden. Wissen kommt immer gut an, ebenso wie Tipps & Tricks und aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt.
Aktiv zu sein bedeutet aber nicht nur selbst zu posten, sondern auch zu interagieren. Liken und Kommentieren Sie Beiträge von anderen Profilen und reagieren Sie auf Kommentare unter Ihren eigenen Posts. Das führt langfristig zum Erfolg.
Egal ob bei Kampagnen oder bei der aktiven Ansprache potenzieller Kandidaten – Personalisierung zahlt sich aus. Jeder kennt die standardisierten Texte, die zum großen Teil in Massen verschickt werden. Das kommt bei den Empfängern nicht gut an und geht bei den vielen Nachrichten, die sie teilweise bekommen, auch völlig unter. Mit personalisierten Texten stechen Sie aus der Masse hervor und hinterlassen einen positiven Eindruck. Vor allem die Ansprache macht viel aus und entscheidet darüber, ob die Nachricht überhaupt zu Ende gelesen wird. Bei Kampagnen können Sie außerdem die Zielgruppe genau definieren und somit auch auf deren Interessen eingehen.
Bei Active Sourcing werden einzelne Kandidaten mit gezielten Suchanfragen gefunden und dann direkt angesprochen. Damit erreichen Sie auch Personen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind und es ergibt sich eine weitere wichtige Zielgruppe. Auch hier sollten Sie viel Wert auf Individualität legen und bedenken, wen genau Sie ansprechen. Ein Informatiker oder Techniker muss anders angesprochen werden als ein Vertriebsmitarbeiter oder Handwerker. Richten Sie die Sprache auf Ihren Wunschkandidaten aus.
Zu guter Letzt ist es immer wichtig, die Performance der gesetzten Maßnahmen mithilfe von Reportings zu verfolgen. Heutzutage ist das dank Social Media ziemlich einfach. Neben den Plattformen selbst gibt es auch unzählige externe Analysetools, die die von Ihnen gewünschten Reporte bereitstellen. Es gibt sowohl kostenlose als auch Bezahl-Anbieter, Letztere bieten meist detailliertere Reporte an.
Sie sehen also mit einer guten Strategie, Individualität und etwas Charme steht der Suche nach dem idealen Mitarbeiter nichts mehr im Weg!